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20. November 2011

 

2+

The Help

Während der Bürgerrechtsbewegung der 1960er Jahre schreibt die junge Journalistin Skeeter (Emma Stone) ein Buch über das harte, entbehrungsreiche und oft entwürdigende Leben der Haushalthilfen der Südstaaten und verursacht prompt einen Skandal.

Der Roman war ein großer Bestseller, was nicht verwunderlich ist, denn die Geschichte beinhaltet ergreifende Schicksale, originelle Charaktere, traurige und lustigen Anekdoten und eine Prise Gesellschaftskritik. Emma Stone hat sich mit nur wenigen Filmen ins Herz des Publikums gespielt und überzeugt einmal mehr als naseweise, couragierte Frau, doch der heimliche Star des Films ist Octavia Spencer, die ihre Minny absolut lebensecht verkörpert – eine schon oscarreife Vorstellung. Sicherlich einer der schönsten Filme des Jahres.

2

In guten Händen

Dr. Mortimer Granville (Hugh Dancy) ist ein moderner Arzt, der mit seinen neumodischen Ansichten über Hygiene bei seinen viktorianischen Kollegen auf Unverständnis stößt und deshalb immer wieder entlassen wird. Er findet schließlich eine neue Anstellung bei Dr. Dalrymple (Jonathan Pryce), der frustrierte, angeblich an Hysterie leidende Frauen mit einer unorthodoxen Behandlung beglückt und dringend eine helfende Hand benötigt. Mortimer verliebt sich zudem in die liebreizende Emily Dalrymple (Felicity Jones) – bis er ihre leidenschaftliche, sozial engagierte Schwester Charlotte (Maggie Gyllenhaal) trifft…

Das können nur die Briten: Der Film behandelt ernste Themen wie die gesellschaftliche Unterdrückung der Frauen im späten 19. Jahrhundert sowie weitere soziale Missstände im Bildungs- und Gesundheitssystem und kommt dennoch so leicht und beschwingt daher wie eine Sommerkomödie. Es geht aber auch um die Erfindung des Vibrators, was für einige höchst komische Momente sorgt und für ein paar absolut unvergessliche Szenen. Rupert Everett verkörpert den schrulligen Erfinder Lord Edmund St. John-Smythe auf gewohnt unnachahmliche Weise und stellt den stets etwas zu blassen Hugh Dancy in den Schatten. Wer über strippende Stahlarbeiter und blank ziehende Hausfrauen lachen konnte, wird diesen Film lieben.

3

 Freunde mit gewissen Vorzügen

Jamie (Mila Kunis) ist Headhunterin und vermittelt Dylan (Justin Timberlake) in einen Job in New York. Die beiden freunden sich schnell an, mögen sich, und weil beide gerade keine Beziehung haben und auch in Zukunft keine wollen, vereinbaren sie, unverbindlichen Sex zu haben. Das funktioniert auch gut, doch irgendwann ist es ihnen zu wenig…

Der Anfang ist wunderbar beschwingt, heiter, mit sympathischen Figuren und schlagfertigen Dialogen und vor allem: Der Film versucht, dem etwas ausgelutschten Genre der Romantischen Komödie etwas Ironisches, Zeitgemäßes entgegenzusetzen. Die Darsteller, allen voran die liebenswerte, kulleräugige Mila Kunis, agieren lustvoll und unverkrampft, und auch die etwas besinnlicheren Momente tun der Geschichte gut. Patricia Clarkson als nervige Hippiemutter ist wie immer großartig und mit das Beste am Film. Leider gerät die Story in der zweiten Hälfte doch in die Fahrwasser der üblichen RomComs, und auch wenn er sich über die Genrekonventionen lustig macht, erliegt er ihnen am Ende. Schade, aber vielleicht unvermeidbar.

3+

 Crazy Stupid Love

Die Ankündigung seiner Frau Emily (Julianne Moore), sich scheiden zu lassen, wirft Cal (Steve Carrell) völlig aus der Bahn: Er zieht noch am selben Abend zu Hause aus, sitzt fortan in Bars herum und bemitleidet sich selbst. Dann trifft er den Womanizer Jacob (Ryan Gosling), der ihm zeigt, wie man sich schick kleidet und Frauen aufreißt. Richtig glücklich wird Cal mit seinem neuen Leben jedoch nicht, und auch Jacob begreift eines Tages, als er die forsche Hannah (Emma Stone) trifft, dass Sex nicht alles im Leben ist…

Doch nicht nur Cal und Jacob plagen sich mit der Liebe herum, auch Cals 13jähriger Sohn Robbie ist schwer verliebt – in seine Babysitterin, die wiederum ein Auge auf seinen Vater geworfen hat. Wie kompliziert die Liebe ist, erfährt auch Emily, die Cal nicht vergessen kann und mit ihrem Kollegen David (Kevin Bacon) nicht wirklich glücklich wird.

Männlichkeit scheint das Thema des Sommers zu sein. Nicht nur Matthias Schweighöfer rätselt, was einen Mann zum Mann macht, auch in der Fortsetzung von Männerherzen geht es um die Probleme des starken Geschlechts, das in emotionalen Dingen immer ganz schwach ist. Hier liefert Ryan Gosling als sprücheklopfender Macho, der Frauen zwar gut behandelt, aber stets für dumm verkauft, einfache Antworten auf komplexe Fragen, denn bei ihm geht es nur um die reine Triebbefriedigung. Dass ein Mann wie Cal schon viel weiter ist als er, dass er familiäre Werte hochhält und sich nach seiner einzigen, wahren Liebe zurücksehnt, ist für Jacob erst auf den zweiten (oder dritten) Blick interessant. Aber am Ende wird auch er domestiziert und stimmt in den Chor derer ein, die das romantische Ideal hochhalten. Ist das konservativ, spießig? Ja, klar! Der Film liefert traditionelle Antworten auf komplexe moderne Fragen, aber das auf eine sehr unterhaltsame und witzige Art. Das Frauenbild leidet zwar darunter, den Charakteren kommt man auch nicht sonderlich nahe, aber man wird vorzüglich unterhalten und darf zwei köstliche Szenen und eine gut aufgelegte Marisa Tomei erleben. Das ist mehr, als die meisten anderen Filme des Sommers zu bieten haben.

3

 Contagion

Als Beth (Gwyneth Paltrow) von einer Asien-Reise zurückkehrt, ist sie krank und stirbt bald darauf, sehr zum Entsetzen ihres Mannes (Matt Damon). Die Wissenschaftler vom Seuchen-Kontrollzentrum (Kate Winslet, Laurence Fishburne und Jennifer Ehle) suchen nach dem Erreger und dann nach einem Impfstoff, wobei sie ihr eigenes Leben riskieren. Unterstützt werden sie von WHO-Mitarbeiterin Dr. Orantes (Marion Cotillard), die sich in Hong Kong auf Spurensuche begibt. Während sie fieberhaft nach einer Lösung suchen, sterben immer mehr Menschen und hetzt der Blogger Alan Krumwiede (Jude Law) mit seinen kruden Theorien die verängstigten Leute auf…

Die Frage ist nicht, ob, sondern vielmehr wann etwas Ähnliches passiert. Angesichts des technischen und medizinischen Fortschritts glauben wir leicht, dass die schrecklichen Seuchen ausgerottet werden, und zumeist stimmt das auch. Aber was wäre, wenn es einen mutierten Grippeerreger gibt, der die Menschen massenweise dahinrafft? Im letzten Jahr wurde groß vor der Schweinegrippe gewarnt, deren Erreger sich zum Glück als harmlos entpuppte, aber irgendwann könnte es schlimmer werden. Wie viel schlimmer, das zeigt Steven Soderbergh in seinem Medizin-Thriller, der in erzählerischer Form all das zusammenfasst, was man aus zahlreichen Dokus bereits kennt. Wirklich spannend ist das zu keiner Sekunde, wohl ein kleines bisschen beklemmend, aber gruselig wird es höchstens, wenn der Sitznachbar ständig husten muss. Wie gewohnt, spult Soderbergh seinen Stoff sehr emotionslos und spröde ab und liefert einen Film ab, der so packend ist wie eine medizinische Studie, aber durchaus lehrreich. Nur einmal kommt so etwas wie Rührung auf, aber dieser Moment ist schnell vorbei. Das einzige, was an dem Film wirklich nervt, ist die fürchterliche, unpassende Musik.

 

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