Last Update: 23.06.10

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MÜNCHNER FILMWOCHE 2004

 

Die Münchner Filmwoche ist ein Branchentreff, bei dem die deutschen Filmverleiher im Vorfeld des Bayerischen Filmpreises und des Filmballs ihre neuesten Produktionen für die kommende Filmsaison präsentieren.

 

Dieses Jahr gab es sechs Filme, einen Kurzfilm sowie Trailer und Ausschnitte von 97 Filmen zu sehen. Während das Vorjahr von der Piraterie-Diskussion geprägt wurde, die dieses Jahr natürlich auch wieder ein Thema war, stellten mehrere Verleihchefs auch die ruinöse Preispolitik ("Geiz ist geil") der großen Kinoketten zur Diskussion, Wolfgang Braun (BVI) wies auch darauf hin, dass der durchschnittliche Eintrittspreis von Findet Nemo in Österreich um etwa ein Euro höher lag als in Deutschland. Außerdem fiel auf, dass dieses Jahr eine ganze Reihe von deutschen Filmen vor dem Start stehen, die nicht nur alle Genres bedienen, sondern auch die nötige Qualität besitzen, um einen deutschen Rekord-Marktanteil zu ermöglichen.

 

MARK G.

KOMMENTAR

 

PI-JAY

KOMMENTAR

 

TAG 1

WARNER BROS. TRADESHOW

 

Volker Modenbach eröffnete die Münchner Filmwoche und bekam gleich zu Beginn einen Bogey (mindestens 5 Mio. Besucher in 50 Tagen) für Der Herr der Ringe - Die Rückkehr des Königs überreicht. Für die DHDR-Fans kündigte er für den Oktober (2004) die Special Editions der Trilogie an. Danach gab es eine Trailer-Rolle mit

Was das Herz begehrt

Hart am Limit

Back to Gaya

Taking Lives

Scooby-Doo 2

Harry Potter und der Gefangene von Askaban

Der Polar Express

Troja

The Butterfly Effect

Die Maske 2

Den größten Applaus vom versammelten Kinobesitzerpublikum bekamen Was das Herz begehrt, Harry Potter 3 und Troja, gefolgt von The Butterfly Effect und Die Maske 2, während die restlichen Vorspänner keine Reaktionen hervor gerufen haben.

Als Hauptfilm wurde Was das Herz begehrt gezeigt, der sehr gut ankam.

Nach wie vor halte ich die Trailer zu Was das Herz begehrt, HP3, Troja und The Butterfly Effect für gelungen. Hart am Limit, Taking Lives und Scooby-Doo 2 sind genrebedingt okay, während Der Polar Express (aber ich habe nie das Kinderbuch gelesen), Die Maske 2 und ganz entschieden Back to Gaya auf mich eine eher abschreckende Wirkung haben.

Den Hauptfilm Was das Herz begehrt hätte man eigentlich gleich die "Jack & Diane Show" nennen können. Ohne die Beiden wäre er nur die Hälfte wert, denn die Sitcom-Situationen werden Sitcom-mäßig präsentiert, sind aber trotz kleinerer Längen im letzten Drittel stets für ein Grinsen im Gesicht gut. Wäre schön gewesen, wenn Woody Allen das Drehbuch noch einmal überarbeitet hätte... - kein Besser geht's nicht,  aber alles in allem für einen angenehmen Kinoabend gut genug.

 

CONSTANTIN TRADESHOW

 

Nach einem kleinen Snackbüffet ging es mit Michael Marbach von der Constantin weiter. Der Marketingchef Thomas Friedl führte durchs Programm und wies darauf hin, dass die (Neue) Constantin dieses Jahr den 25. Geburtstag feiert und mit 208 Filmen 211 Mio. Besucher hatte. Auch hier gab es gleich zu Beginn einen Bogey (1.000 Besucher pro Startkopie) für Lost in Translation.

Danach gab es eine Trailerrolle mit

Lost in Translation

Der Einsatz

21 Gramm

Autobahnraser

Die Passion Christi

Germanikus

Vergiss mein nicht! (Eternal Sunshine of the Spotless Mind)

Fast alle Trailer bekamen Applaus.

Danach gab es die ersten vier Minuten und weitere Ausschnitte aus Bibi Blocksberg und das Geheimnis der blauen Eulen, gefolgt von mehreren Minuten aus Kammerflimmern, dem Trailer zu Mädchen Mädchen 2, Ausschnitte aus Die Nacht der lebenden Loser und Resident Evil: Apocalypse. Danach gab es eine recht beeindruckende Viertelstunde aus der Bernd Eichinger-Produktion Der Untergang von Oliver Hirschbiegel (Das Experiment) über die letzten Tage Hitlers im Führerbunker.

Zu guter Letzt unterhielt Bully für ein paar Minuten das Publikum und präsentierte einen neuen Trailer zu (T)Raumschiff Surprise - Periode 1.

Danach war die Bar eröffnet...

Nachdem ich Lost in Translation, Der Einsatz und 21 Gramm schon gesehen habe, haben mir deren Trailer natürlich nichts mehr gegeben. Bei Autobahnraser, Bibi Blocksberg 2, Die Nacht der lebenden Loser und Mädchen Mädchen 2 gehöre ich zwar nicht zum Zielpublikum, bei dem letztgenannten Film hoffe ich aber nach dem amüsanten Trailer auf eine ähnlich angenehme Überraschung wie beim ersten Teil. Bei Kammerflimmern kann ich mir noch kein endgültiges Urteil bilden, sieht aber nicht uninteressant aus. Den Vorspann zu Germanikus hat man schon zu oft gesehen (schließlich wird der Film schon seit zwei Jahren angekündigt), die Teaser zu Die Passion Christi und Vergiss mein nicht! sind zwar gut gemacht, aber bei ersterem traue ich Mel Gibson nicht, bei letzterem Charlie Kaufman nicht (der Mann kreiert immer wahnsinnig unsympathische Charaktere). Resident Evil: Apocalypse hat mich bislang nicht überzeugt, ich habe allerdings den ersten Film noch nicht gesehen. Der Untergang hat auf jeden Fall Kinoformat, (T)Raumschiff Surprise wird mit Sicherheit wieder ein Hit.

 

WARNER BROS. TRADESHOW

 

Okay, Mark G. liefert die knallharten Fakten, ich kümmere mich um den Tratsch und ein paar bissige Kommentare.

Hart am Limit: Wow, dass es nichts künstlicheres gibt als die Welt des Films, wissen wir ja, aber hier ist alles synthetisch - von den Stunts aus dem Computer bis zu den Oberweiten der Starlets

Back to Gaya: Trickfilme aus deutschen Landen sehen oft genauso gut aus wie jene aus Übersee, leider haben die Macher wie immer am Buch gespart.

Taking Lives: den 08/15-Thriller mit Stars wie Angelina Jolie hat man schneller vergessen als man Tomb Raider sagen kann

Scooby-Doo 2: Ich hab schon den ersten Teil nicht gebraucht, aber auch dieses Werk wird die Zuschauer finden, die es verdient

Harry Potter und der Gefangene von Askaban: Sieht richtig gut aus. Hoffen wir das beste.

Der Polar Express: Soll ja ein tolles Kinderbuch sein, aber warum dreht man einen Film mit realen Schauspielern, um ihn dann so zu verfremden, dass er nach drittklassiger Tricktechnik aussieht?

Troja: Der Trailer verspricht viel Action, aber Homer (nein, nicht Simpson) ist mehr als das. Kriegt nur keiner mit.

The Butterfly Effect: Und noch ein Beitrag zum Thema Zeitreise, ein bisschen geklaut (Von Zeit zu Zeit - ein ganz guter Sci Fi Roman) und ein bisschen ... äh, geklaut (Und täglich grüßt das Murmeltier)

Die Maske 2: Teaser, der Spaß macht

 

Was das Herz begehrt

Wer hat nur diesen miesen, kitschigen Titel verbockt? Dabei denkt man an Douglas Sirk und Joan Crawford oder wenigstens an schlechte italienische TV-Filme. Stattdessen bekommt man jedoch - Gott sei dank - witziges, dialogreiches Star-Kino über Beziehungsprobleme und Datingkrisen im Alter. Sicher, Nicholson übertreibt gern mit seinen Gesten und Grimassen, aber dafür lieben wir ihn auch, und er hat wirklich einige wunderbare Szenen. Dennoch könnte die Geschichte ein wenig mehr Tempo vertragen und ruhig noch bissiger sein, allerdings sitzen im Alter die Zähne ja auch nicht mehr so fest ...

 

CONSTANTIN TRADESHOW

 

Die erste Enttäuschung dieser Tradeshow kam von der guten, alten Constantin. Sie haben uns keinen Film mitgebracht - oooh ... Aber man soll in allem ja etwas Positives sehen, also: Gott sei dank, sie haben nicht Autobahnraser mitgebracht!

 

Lost in Translation: Will ich noch unbedingt sehen

Der Einsatz: siehe Pi-Jay in Dome City

21 Gramm: Fand die Idee immer gut, bin aber skeptisch

Autobahnraser: Welche Verheerungen The Fast and the Furious bei uns in den Gehirnen der Produzenten angerichtet hat, wird erst jetzt im ganzen Ausmaß deutlich. Okay, dies ist der erste Wir-fahren-schnell-als-wir-denken-können-Film des Jahres

Die Passion Christi: Immerhin sind sie clever genug, den Film Gründonnerstag zu starten, der Film zum Gottesdienst also ... Auch wenn der Trailer gut ausschaut und (wieder sehr clever gemacht) nicht ahnen lässt, dass er in Latein und Aramäisch mit Untertiteln daherkommt, stellt sich für mich die Frage, ob wir uns mit unserer Sucht nach Bildern nicht jeglicher Mythen und Mysterien berauben. Schade irgendwie ...

Germanikus: Ja, wir werden den Trailer auf der nächsten Tradeshow schmerzlich vermissen, gehört er doch schon so lange dazu, dass man nicht mehr über ihn lachen mag. Aber vielleicht wird der Termin ja doch noch mal verschoben ...

Vergiss mein nicht!: Wieder ein nicht so doller deutscher Titel, obwohl er sehr treffend ist. Wieder sieht der Trailer witzig aus, aber wer Kaufman kennt, weiß, dass das nicht viel heißen muss

Bibi Blocksberg und das Geheimnis der blauen Eulen: Erfolg verpflichtet, und wo es Geld für einen kleinen Zauberer gibt, da bekommt man auch noch welches für eine kleine Hexe

Kammerflimmern: Hat mich nicht überzeugt, sieht aus wie ein ZDF-Fernsehfilm der Woche

Mädchen Mädchen 2: Der erste Teil hatte erstaunlicherweise eine richtig witzige Szene und frische Heldinnen, aber ob der zweite Teil das halten kann?

Die Nacht der lebenden Loser: Zweite Filme sind immer schwierig, vielleicht hat sich der Regisseur deshalb bei einem seiner alten Bücher (Rohe Ostern) bedient. - Schade, Mathias ...

Resident Evil: Apocalypse: Der Trailer ist saugut, den Film will ich trotzdem nicht sehen, nein, nicht mal für umsonst

Der Untergang: Sehe ich so zwiespältig wie Die Passion Christi - irgendwie wird hier etwas profanisiert und zu Bildersalat verwurstet, was nicht mit den flüchtigen Mitteln des Films zu fassen ist. Ich will keinen Spielfilm über Hitler sehen.

(T)Raumschiff Surprise - Periode 1: Der Trailer in Köln hat mir viel besser gefallen als die (viel längeren) Ausschnitte in München. Außerdem fand ich Bully live überhaupt nicht witzig. War ich in Köln vielleicht zu betrunken, um kritisch zu sein, oder eher in München nicht betrunken genug ...?

TAG 2

COLUMBIA TRADESHOW

 

Michael Bachmann eröffnete den zweiten Tag der Münchner Filmwoche und versprach ein Columbia-Jahr mit Filmgenres wie "Familie, Entertainment, Action und auch was für Frauen". Zusammen mit Verleihchef Gerd Bender zeigten sie acht Trailer und gaben bekannt, wie diese Filme vermarktet werden. Die Trailer waren:

The Missing

Gothika

Peter Pan

Big Fish

Hellboy

50 erste Dates

The Punisher

Spider-Man 2

Den größten Applaus der Kinobesitzer bekam der Drew Barrymore/Adam Sandler-Film 50 erste Dates, alle anderen Filme bekamen höflichen Applaus.

Als Hauptfilm gab es unverständlicherweise Welcome to the Jungle zu sehen, der natürlich nicht mit der gefühlsbetonten Tradition von Columbia-Münchner-Filmwochen-Filmen wie Legenden der Leidenschaft, Besser geht's nicht oder Unterwegs mit Jungs mithalten kann. Danach gab es ein leckeres Mittagsbüffet und ein Goody Bag mit einem Welcome to the Jungle-Money Belt, einer Mona Lisas Lächeln-Wollmütze und einer Ausgabe der Zeitschrift Woman.

Natürlich kannte ich schon alle Trailer, die mit Ausnahme von The Punisher (ich hasse einfach den Gedanken, dass wir in die Rache-Actionfilme-Zeit der 70er und 80er Jahre zurückfallen) auch alle recht gelungen sind. Nach dem netten Vorspann, der ein "guilty pleasure" á la The Core versprach (Ihr wisst schon, Genrefilme, die eigentlich schlecht sind, aber trotzdem Spaß machen), war ich von Welcome to the Jungle maßlos enttäuscht. The Rock und Seann William Scott sind sowieso keine begnadeten "Schauspieler", aber selbst von der Brillanz von Christopher Walken, der wahrscheinlich nur seinen Gehaltsscheck abholte, ist kaum etwas zu spüren. Die Action ist zwar inspiriert, aber repetiv, die schönen Landschaftsaufnahmen sind auf Dauer ermüdend (wie oft muss die Kamera noch über dieselbe Bergkuppe fahren?), der Humor platt und das Gesamtwerk kein "guilty pleasure".

 

CENTRAL TRADESHOW

 

Hier stellte Peter Sundarp den Senator-Verleihchef Benjamin Herrmann vor, der fünf Trailer vorstellte:

Erbsen auf halb 6

Die wundersame Welt des David Wiseman

Alt, neu, geliehen und blau

Human Nature - Die Krone der Schöpfung

In the Cut

Mit Ausnahme von Ang&b, der keinen Beifall erhielt, bekamen alle Filme einen höflichen Applaus. Danach gab es noch vier Szenen aus dem neuen Helge Schneider-Film Jazz Club, die sogar von Herrn Sundarp mit einem etwas abfälligen Kommentar gewürdigt wurden.

Vor dem Hauptfilm gab es noch die Trailer zu

Kitchen Stories

Der Schmetterling - Le Papillon

Monsieur Ibrahim und die Blume des Korans

Hier steigerte sich der Applaus von Trailer zu Trailer.

Als Hauptfilm gab es dann Der Schmetterling.

Nachdem ich von Jetzt oder nie - Zeit ist Geld so enttäuscht war, bin ich bei Lars Büchels Erbsen auf halb 6 erst einmal skeptisch, obwohl der Vorspann nicht schlecht ist. Eine schöne britische Überraschung könnte Die wundersame Welt des David Wiseman werden. Alt, neu, geliehen und blau interessiert mich nicht. Human Nature beinhaltet für mich schon wieder das Charlie Kaufman-Problem (siehe auch Constantin Tradeshow). In the Cut und Kitchen Stories haben auf mich keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. Mir tut außerdem jeder Leid, der nur den Half Price Day-Preis von vier Euro für den neuen Helge Schneider-Film bezahlt. Monsieur Ibrahim und die Blume des Korans sieht wie ein Sleeperhit aus. Der Hauptfilm Der Schmetterling ist ein französisches Road Movie auf Wanderwegen mit einem kauzigen Alten (Michel Serrault) und einem 9jährigen Mädchen. Der Film hat den Caroline Link-Touch, ist sympathisch erzählt, allerdings nach fünf Minuten auch schon wieder vollständig vergessen.

 

CONCORDE TRADESHOW

 

Am Abend ging es weiter mit der Promorolle der Concorde, die uns sehr gute Wraps servierte und folgende Trailer bot:

Pura Vida Ibiza

Timeline

Die Träumer

Das Rennen von Belleville

Abgefahren

Alle Trailer bekamen normalen Applaus.

Zudem kamen die Darsteller Julia Dietze, Hilmi Sözer und Tom Wlaschiha aus dem Film Pura Vida Ibiza auf die Bühne, gefolgt von der Popgruppe Bellini, die den Titelsong Tutti Frutti zum Besten gab.

Als Hauptfilm gab es Underworld und als Goodies die CD-Single Tutti Frutti und ein Tattoo zu Pura Vida Ibiza.

Natürlich gehöre ich nicht zum Zielpublikum von den Teeniefilmen Pura Vida Ibiza und Abgefahren, deswegen wäre eine kritische Aussage völlig nutzlos. Den Trailer zu Timeline habe ich schon zu oft gesehen, dennoch will ich ihn mir ansehen. Obwohl ich kein Bertolucci-Fan bin, interessiert mich Die Träumer. Über den französischen Zeichentrickfilm und Oscar-Hoffnung Das Rennen von Belleville kann ich noch kein abschließendes Urteil fällen.

Der Matrix-meets-Blade-meets-Soap-Opera-Film Underworld bietet vor allem Eye Candy ohne viel Logik, jede Menge Ballereien zwischen Vampiren und Werwölfen und mehr Hulk als in Hulk. Dennoch ist er weitgehend ohne Längen und kann einen Abend relativ unterhaltsam abklingen lassen.

 

COLUMBIA TRADESHOW

 

The Missing: Obwohl ich kein Western-Fan bin, finde ich den Trailer ziemlich gut gelungen, zum Glück ist es kein üblicher Genrefilm, sondern eher ein Dark Western

Gothika: Ich mag gruselige Filme und auch Halle Berry

Peter Pan: Nach wie vor freue ich mich auf den Film

Big Fish: Sieht richtig gut aus, aber Tim Burton hat uns schon einmal enttäuscht, also freuen wir uns lieber nicht zu sehr

Hellboy: Äh, wo ist der Unterschied zu X-Men?

50 erste Dates: Ich mag Drew Barrymore, aber ich hasse Adam Sandler, was soll ich tun?

The Punisher: Sah für mich aus wie der Trailer zu Extreme Rage, wobei mich nur eine Sache überraschte - dass es scheinbar gelungen ist, einen noch schlechteren "Schauspieler" als Vin Diesel zu finden

Spider-Man 2: Die erste Hälfte des ersten Teils war grandios, ab jetzt geht's vermutlich nur nach Schema F weiter ... Immerhin schönes Popcornkino

 

Welcome to the Jungle

In den 80ern gab es einen ähnlichen Film mit Pierre Richard und Gerard Depardieu, der wesentlich lustiger, allerdings nicht so bleihaltig war. Bezeichnend ist das Cameo von Arnold Schwarzenegger, der The Rock "viel Spaß" wünschte und damit quasi seinen Nachfolger als Actionhero bestimmte. Welcome to the Jungle entpuppte sich dann auch als ziemlich altmodisch in der Machart. Bitte, liebe, liebe Amis, erspart uns weitere Filme mit The Rock und wählt ihn lieber gleich zum Gouverneur ...

 

 

CENTRAL TRADESHOW

 

Erbsen auf halb 6: zwei Blinde on the road in einer eher nachdenklichen Komödie. Da warte ich lieber die Free-TV-Premiere ab

Die wundersame Welt des David Wiseman: ein kleiner, britischer Junge freundet sich mit einer farbigen Familie an, ein Film über Rassismus und Crickett

Alt, neu, geliehen und blau: typische dänische Komödie über eine Hochzeit

Human Nature - Die Krone der Schöpfung: sieht aus wie eine Anarchokomödie mit Anspruch, also wie ein typischer Kaufman ...

In the Cut: Meg Ryans blanke Möpse machen diesen 08/15-Thriller sicher auch nicht besser

 

Jazz Club - Der frühe Vogel fängt den Wurm: Helge Schneider macht Musik, okay. Dazu tanzen ein paar Typen in plüschigen Alienkostümen aus den 50ern, ookay ... Aber Helge Schneider als Callboy - ooo nein!! Dazu noch einige viel zu lange Einstellungen über den Versuch, in einem Platzregen Zeitungen auszutragen. - Nur was für unverbesserliche Hardcore-Fans.

 

Kitchen Stories: wieder einer dieser skandinavischen Filme, deren Sinn für Humor sich mir völlig entzieht; erinnert ein wenig an Bunuel

Monsieur Ibrahim und die Blume des Korans: liebevoller, kleiner Film mit Omar Sharif nach einem erfolgreichen Buch

 

Der Schmetterling - Le Papillon

Eher widerwillig freundet sich ein alter, zurückgezogen lebender Mann mit einem kleinen Mädchen an, das von seiner Mutter vernachlässigt wird. Als er eines Tages aufbricht, um einen seltenen Schmetterling zu jagen, reist die neunjährige Elsa als blinder Passagier in seinem Wagen mit. Es folgt eine Wanderung durch Wälder und Täler, ein paar weise Worte über das Leben und ein halbwegs dramatisches Finale. Leider werden einem beide Figuren nicht richtig nahegebracht, um einen nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen, aber dafür kann man auch ruhig eine halbe Stunde verschlafen, ohne etwas zu verpassen ...   ;-)

 

 

CONCORDE TRADESHOW

 

Pura Vida Ibiza: für mich so überflüssig wie Sonnenmilch im Winter, aber die Ballermann-6-Fraktion liebt's ja derb und deftig. Leider fehlt es an bekannten Namen, um wirklich erfolgreich zu werden. (Ein toller Einfall war, die Bellinis auftreten zu lassen - wirklich rührend, wie die drei halbnackten Grazien auf der Bühne rumzappelten und versuchten, ein wenig Sommerlaune zu verbreiten. Getoppt wurde das noch von dem dämlichsten Plakat des Jahres und der CD mit Karaoke Version! Let's sing: "I feel like Cocos falling down to grass ..." - Da fällt mir nur Tucholsky ein: "Ich kann gar nicht soviel essen wie ich kotzen möchte."

Timeline: wird wohl wie das Buch, relativ spannend, aber mit flachen Charakteren und Routineaction

Die Träumer: Dreiecksbeziehung mit Inzestfaktor - also ein Spaß für die ganze Familie ...

Das große Rennen von Belleville: schräger, traditionell animierter Zeichentrickfilm

Abgefahren: Felicitas Woll kennt man aus Berlin, Berlin, aber warum hat sie sich für ihr Kinodebüt ausgerechnet für so einen Quark hergegeben? Diese witzlose Emanzenversion von The Fast And The Furious kann auch das Talent dieser jungen Dame nicht retten, höchstens etwas erträglicher machen

 

Underworld

Die Idee, Werwölfe gegen Vampire kämpfen zu lassen, ist nicht schlecht, wenn man bedenkt, dass es im Horrorgenre ohnehin schon alles gab. Auch visuell ist der Film eindrucksvoll (bei Matrix geklaut, aber da klaut ja jeder), doch wenn man schon feststehende Regeln ändert, sollte man wenigstens erklären, was diese Vampire von Dracula & Co. unterschiedet. Apropos Erklärungen: In der ersten Hälfte des Films passieren viel zu viele Dinge, auf die man sich keinen Reim machen kann, doch die Auflösung vieler Rätsel kommt so spät, dass sie einen schon nicht mehr interessiert. Zu viele Schwächen verderben den ersten, guten Eindruck: es gibt zu wenig von der Lovestory zu sehen, dafür zu viel schlechte Musik, und diese melodramatische Backstory hätte ich auch nicht gebraucht.

TAG 3

20TH CENTURY FOX TRADESHOW

 

Nach etwas Kaffee & Kuchen hielt Vincent De la Tour die Eröffnungsrede, Peter Berg stellte die Trailerrolle vor:

Im Dutzend billiger

Sin Eater - Die Seele des Bösen

Uptown Girls - Eine Zicke kommt selten allein

Garage Days

In tierischer Mission

Drumline

Mambo Italiano

Das Urteil - Jeder ist käuflich

Alien vs. Predator

The Day After Tomorrow

Bis auf Garage Days kamen alle Vorspänner gut an, den meisten Applaus bekam Mambo Italiano. Danach kam Stephan Hutter von Prokino und präsentierte die Trailer zu

Die Geschichte vom weinenden Kamel

Die Nacht singt ihre Lieder

Als Hauptfilm wurde Im Dutzend billiger gezeigt, der gut gefiel. Im Goody Bag gab es eine The Day After Tomorrow-Schneekugel mit Thermometer sowie einen Taschenkalender, eine Nicht auflegen-DVD und Garfield-Sticker.

Wie immer kannte ich schon alle Fox-Vorspänner, von denen mir Mambo Italiano, Das Urteil und The Day After Tomorrow am meisten zusagen. Von den Prokino-Trailern hat mich Die Geschichte vom weinenden Kamel überraschend neugierig gemacht. Eine angenehme Überraschung war auch Im Dutzend billiger, der nette Familienunterhaltung ohne Tiefgang bot.

 

X TRADESHOW

Nach einem Leberkässemmel-Break führten Stefan Arndt, Anatole Nitschke und Manuela Stehr durchs Programm. Nach dem Trailer von Was nützt die Liebe in Gedanken kam dessen Regisseur Achim von Borries auf die Bühne, der das Publikum recht sympathisch unterhielt und die Hauptdarsteller Daniel Brühl und August Diehl zu sich bat, die ein paar Worte zum Film verloren. Danach gab es den Kurzfilm True von Tom Tykwer zu sehen, der im Vorprogramm von Was nützt die Liebe in Gedanken sein wird. Es folgten Trailer von Lautlos und Sommersturm. Die Erfolgsproduzenten des Letztgenannten, Claussen+Wöbke, kamen mit Regisseur Marco Kreuzpaintner auf die Bühne. Es ging weiter mit einer Szene aus dem Moritz Bleibtreu-Film Agnes und seine Brüder, Ausschnitten aus dem britischen Franka Potente-Horrorfilm Creep und dem ersten Akt von Lautlos. Dessen Regisseur Mennan Yapo und Hauptdarsteller Joachim Król stellten sich ebenfalls dem Publikum. Im Goody Bag gab es eine Trailer-Kassette, eine Lautlos-Mütze, ein Agnes-T-Shirt und eine X-Verleih-Mini-CD-Rom.

Obwohl es sich bei X-Verleih um einen Independent handelt, haben die Macher eine professionelle Tradeshow auf die Beine gestellt, die wirklich Eindrücke in die kommenden Produktionen vermittelte, anstatt nur Trailer zu zeigen, die man eh schon kennt, wie es die meisten anderen Verleiher machen. Während ich mich immer noch nicht entscheiden kann, ob Was nützt die Liebe in Gedanken ein Film ist, der mir gefallen könnte, gefällt mir der dazugehörige Tykwer-Kurzfilm gut. Lautlos war die ersten fünf Minuten recht spannend, die zweiten und dritten fünf Minuten habe ich ein bisschen meine Augen geschont. Sehr gut waren die Ausschnitte aus Sommersturm, meine Bewunderung von Claussen+Wöbke ist schon wieder gewachsen... Letztendlich hat man von Agnes und seine Brüder und Creep zu wenig gesehen, um eine qualitative Tendenz feststellen zu können. Auf jeden Fall ist Moritz Bleibtreu mal in einer ganz anderen Rolle zu sehen, während Creep wirkt wie 28 Days Later in der U-Bahn oder Die stumme Zeugin in der U-Bahn (die Szenen waren zu kurz angeschnitten).

 

BUENA VISTA TRADESHOW

 

Nach einer kurzen essenslosen Pause ging es weiter mit Wolfgang Braun, der gleich zu Beginn drei Goldene Leinwände (zwei für Findet Nemo und eine für Fluch der Karibik) entgegennehmen konnte. Es ging gleich zügig weiter mit der Trailerrolle:

Das Haus am Fluss

Mission 3-D

Unter der Sonne der Toskana

Die Geistervilla

Scary Movie 3

Unterwegs nach Cold Mountain

Hidalgo

Der Appartment-Schreck

Alamo

Bärenbrüder

Incredibles - Die Unglaublichen

King Arthur

Alle Trailer hatten soliden Applaus, ein Favorit war nicht festzustellen. Als Hauptfilm wurde Scary Movie 3 vorgeführt.

Wieder keine neuen Trailer für mich, da alle gezeigten schon längst im Internet veröffentlicht wurden. Während ich Scary Movie 1 & 2 hasste (beide Filme bekamen von mir eine Note 6, hat mich Scary Movie 3 immerhin ein paar mal zum Lachen oder Schmunzeln gebracht - deswegen 5+, Danke David Zucker!)

 

20TH CENTURY FOX TRADESHOW

 

Sin Eater - Die Seele des Bösen: Ein Mystery-Thriller im Vatikan - da freue ich mich auf die Videopremiere

Uptown Girls - Eine Zicke kommt selten allein: wow, wer denkt sich nur solche originellen deutschen Untertitel aus? Amüsanter Girliespaß mit der jungen, aber talentierten Dakota Fanning (aus Taken)

Garage Days: typisches Eine-Band-will-nach-oben-Movie im MTV-Stil

In tierischer Mission: ein Köter aus dem Weltall mit der Stimme von Gottschalk (also Kuck mal, wer da spricht auf vier Pfoten ...)

Drumline: Ach, die Amis und ihr Sport. Nach Cheerleaderfilmen nun die Geschichte der Pausenband mit einem genialen Drummer. Aber mal ehrlich, so ein Balg in der Nachbarschaft ist doch ein Grund umzuziehen.

Mambo Italiano: My Big Gay Italian Wedding - launig, schräg und appetitanregend; für mich die bislang vielversprechendste Komödie

Das Urteil - Jeder ist käuflich: Hoffentlich endlich wieder ein spannender Justizthriller

Alien vs. Predator: Für mich so interessant wie Barbie vs. Teletubbies

The Day After Tomorrow: für Emmerich gilt das ganz besonders: der destruktive Trieb des Menschen ist stärker als der konstruktive ...

 

Die Geschichte vom weinenden Kamel: die elegische Doku (?) über Menschen und Kamele hat was

Die Nacht singt ihre Lieder: für mich das mit Abstand schönste Filmplakat, und es geht um ... um ... äh ...

 

Im Dutzend billiger

So originell kann ein Film nicht sein, der zum einen ein Remake ist und zum anderen ein Thema behandelt, das sogar schon RTL 2 in seinen Billigdokus abgefrühstückt hat. Dennoch überrascht der Film mit warmherzigem Humor, einigen gelungenen Slapstickeinlagen und ordentlichen darstellerischen Leistungen. Das Ende ist allerdings genau so moralisch und klischiert wie man es befürchtet

 

X TRADESHOW

 

Was nützt die Liebe in Gedanken: gute Darsteller und atmosphärische Bilder, aber ein Film über einen studentischen Selbstmordclub klingt doch ziemlich deprimierend

Sommersturm: könnte ein richtig netter Coming-Out-Film à la Get Real - Von Mann zu Mann werden

 

True: ein netter, kleiner Film über eine Liebe in Paris zwischen einem Blinden und Natalie Portman

 

Lautlos: fängt gut an und erinnert an die Thriller von Dominik Graf, aber leider stellt sich keine Sympathie für die Figuren ein. Król als Profikiller spielt zwar seine Rolle gut, aber man will ihn ebenso wenig als Bösewicht sehen wie Robin Williams. Bezeichnend ist, dass die halbe Kinoreihe eingenickt ist ...

 

Agnes und seine Brüder: im Gegensatz zu Mark G. bin ich nicht so ganz von der Präsentation überzeugt. Es ist zwar schön, dass die Produzenten uns einen Einblick in ihre neuen Werke vermitteln wollen, indem sie einzelne Szenen zeigen, doch leider vergessen sie dabei, etwas über den Film selbst zu erzählen oder in welchem Kontext die gezeigten Szenen stehen. Agnes und seine Brüder wird als deutsche Antwort auf American Beauty angepriesen, die Szene mit einem notgeilen Bleibtreu als Bibliothekar erinnert aber an miese Beziehungskomödien à la Campus ...

 

Creep: auch hier gab's wieder zusammenhanglose Szenen, die nicht den Eindruck vermitteln, als würde uns einer der schaurigsten Filme des Jahres erwarten - Franka Potente rennt mal wieder viel und schreit dazu, dann noch ein paar Leichen und blutige Hände, die sich auf Glasscheiben pressen, das Ganze unterlegt von Atemgeräuschen ... fertig ist das Horror-Einerlei

 

BUENA VISTA TRADESHOW

 

Das ist wieder mal typisch für die Buena Vista: Zuerst groß rumprahlen, dass sie ein grandioses Jahr hatten und eine Mordskohle verdient haben, aber dann langt's nicht mal für ein paar Häppchen. Nehmt Euch ein Beispiel an X-Filme: leckere Bewirtung und noch ein Goody Bag!

 

Das Haus am Fluss: zahmer Gruselfilm mit Sharon Stone

Mission 3-D: ich hab schon als Kind diese bescheuerten 3-D-Brillen gehasst

Unter der Sonne der Toskana: Diane Lane renoviert eine Villa und findet dabei die große Liebe; witzig und romantisch

Die Geistervilla: Eddie Murphy und 999 Geister - einer davon ist mindestens zuviel ...

Unterwegs nach Cold Mountain: Legenden der Leidenschaft meets Soweit die Füße tragen - aber Nicole Kidman und Renée Zelwegger sind zwei Gründe, warum ich den Film sehen will

Hidalgo: klassischer Abenteuerfilm über ein historisches Wüstenrennen mit Viggo Mortensen, also die viktorianische Variante von Paris-Dakkar ...

Der Appartment-Schreck: Satan ist klein, weißhaarig und über achtzig - Ben Stiller und Drew Barrymore leiden herrlich albern unter der Tyrannei ihrer Nachbarin

Alamo: erinnert an die Durchhaltefilme der Nazis; sieht so das neue Selbstbild Amerikas aus?

Bärenbrüder: typisch Disney - standardisiert wie ein Big Mac, mit Songs von Phil (würg) Collins

Incredibles - Die Unglaublichen: ja, ja, wir mögen den Teaser-Trailer - und das schon seit fast einem Jahr, wann gibt's endlich mehr zu sehen?

King Arthur: Clive - die Schlaftablette - Owen als mythischer König? Wer eine wirklich originelle Variante des König-Artus-Mythos' kennenlernen will, sollte Die letzte Legion von Manfredi lesen (sehr filmisch geschrieben)

 

Scary Movie 3

Im nachhinein kann ich nur sagen: Gott sei dank, dass ich die ersten beiden Teile nicht gesehen habe! Wieder einmal zeigt sich, dass ein guter Trailer zwar für viele verkaufte Karten sorgen, aber leider auch jegliches Vergnügen am Film zerstören kann, weil alle witzigen Szenen bereits vorab zu sehen waren. Zucker dreht seine Filme nach dem Motto, dass viel auch viel hilft, und eröffnet ein Gagdauerfeuer, das nur ganz wenige Treffer landet. Auf ein, zwei gelungene Szenen kommen einige schlechte und der wohl geschmackloseste und pietätloseste Einfall der Filmgeschichte.

TAG 4

UIP TRADESHOW

 

Nach der Premiere des Trailers zu Van Helsing führte UIP-Chef Paul Steinschulte durchs umfangreiche Programm. Im ersten Trailer-Block gab es einen Ausschnitt aus 7 Zwerge - Männer allein im Wald und die Vorspänner von

Ein Kater macht Theater

Derrick

Jenseits aller Grenzen

Briefe von Felix

Thunderbirds

Thunderbirds-Regisseur Jonathan Frakes (Nr. 1 William Riker in Star Trek - The Next Generation) kam auf die Bühne und stellte weitere zehn Minuten aus der Verfilmung der britischen Puppenserie aus den 60er Jahren vor. Weiter ging es mit einem weiteren Ausschnitt aus 7 Zwerge - Männer allein im Wald, den beiden Trailern von

Dawn of the Dead, gefolgt von

Open Range - Weites Land

Out of Time

...und dann kam Polly

Nach der Verabschiedung der UIP-Mitarbeiterin Christel Enz ging es weiter mit einem weiteren Ausschnitt aus 7 Zwerge - Männer allein im Wald und dem ersten Akt aus ...und dann kam Polly.

Es folgte ein Promo-Reel mit Ankündigungen von Filmen, bei denen noch kein Bildmaterial vorliegt, Grußworten von Matt Damon und Jack Black, die Trailer von School of Rock und Twisted, sowie Aufnahmen von den Synchronarbeiten zu dem neuen DreamWorks-CGI-Trickfilm Shark Tale mit u.a. Will Smith und Martin Scorsese. Ebenfalls im Promo-Reel enthalten waren Ausschnitte aus dem romantischen Sportfilm Wimbledon.

Die nächste Trailerrolle beinhaltete:

Shrek 2

The Stepford Wives

SpongeBob Schwammkopf

Schultze Gets the Blues

Der Regisseur Michael Schorr und Produzent Jens Körner von Schultze Gets the Blues kamen auf die Bühne und präsentierten weitere 5 1/2 Minuten aus dem Film. Nach einer Actionsequenz aus Paycheck - Die Abrechnung ging es weiter mit UIP-Partner Christoph Ott, der mit Produzent Douglas Welbat über 7 Zwerge - Männer allein im Wald sprach. Danach gab es drei Minuten aus In 80 Tagen um die Welt zu sehen, gefolgt von einem weiteren Ausschnitt aus 7 Zwerge - Männer allein im Wald, den ersten zehn Minuten aus Van Helsing (eine Weltpremiere) und zum Abschluss der Veranstaltung die deutsche Fassung des Van Helsing-Trailers. Danach ging es wie jedes Jahr ins Restaurant Lenbach zum UIP Empfang.

So sollen Trade Shows sein: Ausschnitte, Ausschnitte, Ausschnitte von allem was man finden kann! Wie schon bei X-Filme keine bloße Aneinanderreihung von Trailern, hier gab es auch echt Neues zu sehen!

Unter den deutschen Produktionen hat mich Schultze Gets the Blues angenehm überrascht, 7 Zwerge - Männer allein im Wald und Derrick - Die Pflicht ruft interessieren mich weniger, könnten aber dennoch ihr Publikum finden. Bei dem Zeichentrickfilm Briefe an Felix gehöre ich sowieso nicht zum Zielpublikum. Sehr aufwändig sah auch die deutsch-amerikanische Koproduktion In 80 Tagen um die Welt aus, die neben Jackie Chan noch eine ganze Reihe faszinierender Cameos bot, allen voran Arnold Schwarzenegger mit der Frisur seines Lebens...

Betrachtet man die Trailer und Ausschnitte der restlichen (US oder GB) Produktionen, muss man natürlich auch über Thunderbirds reden. Ich kann mich noch dumpf an die britische Puppenserie erinnern, war aber selbst als Kind kein Fan von ihr. Die Kinoverfilmung reiht sich nahtlos ein in das Spy Kids/Agent Cody Banks-Genre - nix für mich... Natürlich kann man sich nach nur einem Akt kein endgültiges Urteil erlauben, aber ...und dann kam Polly sieht nach einem harmlosen Spaß aus. Die Paycheck-Actionsequenz sah effektiv, aber nicht außergewöhnlich aus. Sehr angenehm überrascht war ich von Wimbledon, der zwar voller Klischees steckt, diese aber (für mich) wirksam rüberbringt (I'm a sucker for romantic movies...). Und dann wären da noch die ersten zehn Minuten aus Van Helsing. Ich finde Die Mumie in Ordnung, das Sequel überproduziert und kalt. Ich befürchte, dass Van Helsing in die letztere Kategorie fällt. SPOILER-WARNUNG: Der Film beginnt mit einer S/W-Sequenz, die Frankenstein nach empfunden ist, anstatt aber den ganzen Weg zu gehen und diese Sequenz auch wirklich in S/W zu drehen (um den Look der 30er Jahre Filme besser hinzukriegen), sieht man ganz deutlich, dass hier einfach nur die Farbe weggelassen wurde, echt schade. Man erfährt in dieser Szene, dass Graf Dracula Doktor Frankenstein beauftragt und finanziert hat, das Monster zu schaffen. Nachdem dies gelang, saugt er den Doktor aus, während die Meute vor dem Schloss das Monster töten will. Monster flieht mit Leiche zur Windmühle, Windmühle wird abgefackelt. Schnitt, Farbe und Ortswechsel. Van Helsing kämpft mit Mr. Hyde im Pariser Notre Dame. Nachdem natürlich Van Helsing den Kampf gewinnt und die Leiche von Dr. Jekyll auf dem Vorplatz aufgefunden wird, wird Van Helsing als Mörder beschimpft. ENDE SPOILER Mehr gibt's ab Mai im Kino.

 

UIP TRADESHOW

 

7 Zwerge - Männer allein im Wald: zotig, albern und zumindest für mich vollkommen überflüssig, aber den meisten gefiel's

Ein Kater macht Theater: derselbe Setdesigner und Kostümbildner wie im Grinch, nur statt Jim Carrey steckt diesmal Mike Myers im Plüschkostüm - doch so groß ist der Unterschied ja nicht.

Derrick: die Fans sind zumeist jenseits der 40, warum sollten die sich die Zeichentrickversion dessen anschauen, was sie kostenlos Woche für Woche  im TV präsentiert bekommen? Okay, zwar nur als Wiederholung, aber sind nicht ohnehin alle Folgen gleich? Kult ist eher die Parodie auf Derrick, aber so parodistisch war der Ausschnitt nicht.

Jenseits aller Grenzen: ist eher jenseits aller Originalität

Briefe von Felix: die miese Animationstechnik ist wohl ausschließlich für Kinder erträglich

 

Thunderbirds: ein Kinder-Actionfilm, der vermutlich Zuschauer jenseits der 15 völlig kalt lassen wird

 

Dawn of the Dead: ich hasse Zombiefilme, und 28 Days later hat meinen Bedarf an diesem Genre für die nächste Zeit gedeckt, trotzdem sahen die Ausschnitte ganz gut aus - die bessere Alternative zu Resident Evil: Apocalypse

Open Range - Weites Land: Kevin Costner in einem Western von vorgestern

Out of Time: kruder Cop-Thriller mit Denzel Washington

 

... und dann kam Polly: auch hier sieht man im Trailer wieder viel zu viele Gags; die ersten zehn Minuten sind etwas dröge und wenig komisch, aber vielleicht kriegt der Film später noch die Kurve - trotzdem werde ich ihn vermutlich nicht im Kino anschauen

School of Rock: und noch'n Bandfilm, diesmal mit der Story des unkonventionellen Lehrers an einer konservativen Schule gemixt

Twisted: ein weiterer Thriller mit einer unterforderten Ashley Judd - kriegt die arme Frau nur noch B-Filme angeboten?

 

Wimbledon: für mich  ein filmischer Müsliriegel - gesund, aber klebrig-süß und viel zu trocken; macht mich kein bisschen neugierig

 

Shrek 2: Meet the Parents far far away

Thr Stepford Wives: brillanter Teaser, der nichts, aber auch rein gar nichts über den Film verrät; also warten wir die Kritiken ab ...

SpongeBob Schwammkopf: witzig gemachter Trailer, ansonsten - oargh!

 

Schultze Gets The Blues: ich mag ja Horst Krause, und auch die Ausschnitte waren richtig nett, ein netter, kleiner Film über einen Rentner, der mit seiner Freizeit nichts anzufangen weiß und auf Reisen geht - also genau wie About Schmidt (sogar mit einer Whirlpoolszene, allerdings ohne Nicholson und Bates)

 

Paycheck: die gezeigten fünf Minuten beinhalteten eine gut gemachte, altmodische Actionsequenz, aber worum geht es sonst in dem Film? Da hätte der Verleih schon etwas mehr bieten müssen, um mich zu überzeugen.

 

In 80 Tagen um die Welt: die mit Abstand überflüssigste Neuverfilmung des Jahres. Der einzige Lichtblick ist ein köstliches Cameo von Kathy Bates als Queen Victoria (!), der Rest ist seit über hundert Jahren ein alter Hut. Und wenn zwei Wochen vor dem Start ein TV-Sender eine der unzähligen anderen Fassungen zeigt, wird es auch keine Sau interessieren, zumal die großen, zugkräftigen Namen fehlen.

 

Van Helsing: zuerst Luther als Draufgänger, jetzt van Helsing als Actionheld, und demnächst erleben wir die Gebrüder Grimm wie sie garantiert noch keiner kannte. Wann hört Hollywood endlich auf, europäische Geschichte(n) zu verwursten? Der öde Mix aus Figuren der Literaturgeschichte des 19. Jahrhunderts erinnert fatal an Die Liga der außergewöhnlichen Gentleman, der, von einigen netten optischen Mäzchen abgesehen, nichts zu bieten hatte, das ist, als würden Harry Potter, Frodo und Bibi Blocksberg durch den Jurassic Park wandern ...

 

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