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Corner vom Oktober 2010

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14. November 2010

 

2-

The Town - Stadt ohne Gnade

Doug (Ben Affleck) und seine Freunde überfallen recht erfolgreich Geldtransporter und Banken. Bei ihrem letzten Job nehmen sie die Bankangestellte Claire als Geisel, und da Doug sichergehen will, dass sie sie nicht wieder erkennt, führt er einige Tage später eine zufällige Begegnung mit ihr herbei. Zu seiner Überraschung verliebt Doug sich jedoch in Claire und denkt daran, seine kriminelle Karriere an den Nagel zu hängen. Doch weder seine Freunde noch ihr Auftraggeber (Pete Postlethwaite) wollen davon etwas wissen. Gleichzeitig ist ihnen das FBI auf den Fersen…

Ben Affleck zeigt auch in seiner zweiten Regiearbeit, dass er ein Händchen für stilsichere, atmosphärisch dichte Inszenierungen hat. Es geht um sehr viel in diesem Film, um die Geschichte einer alten Freundschaft, um Loyalität, Vertrauen und die Zugehörigkeit zu der verschworenen Gemeinschaft eines Stadtviertels, aus dem auszubrechen nicht einfach ist. Es geht um einen Mann, der sich entscheiden muss, ob er wirklich das Leben führt, das er sich erträumt hat, oder noch die Chance hat, sich zu verändern. Es geht um Geheimnisse und Verrat, um die Liebe, um Eifersucht und verletzte Gefühle (Gossip Girl Blake Lively überrascht als Dougs On/Off-Geliebte mit einer emotionalen und schauspielerischen Vielfalt, die man ihr nie zugetraut hätte). Und nicht zuletzt geht es um das Katz-und-Maus-Spiel zwischen Doug und FBI-Agent Frawley (John Hamm aus Mad Men). Kurz gesagt, es geht um viel, fast viel zu viel, um all den unterschiedlichen Handlungssträngen gerecht zu werden, doch Affleck schafft es, alle einigermaßen zufrieden stellend zu Ende zu erzählen. Leider geht das oft auf Kosten der emotionalen Intensität, und in diesem Fall wäre weniger tatsächlich mehr gewesen.

 

3

Piranha 3D

Ein Erdbeben bringt es an den Tag: In einem unterirdischen See hat eine urzeitliche Piranha-Art überlebt und dringt nun in den Victoriasee ein. Dort trifft sich gerade die partywütige Teeniemeute zum alljährlichen Spring Break…

Horrorfilme und Romantische Komödien haben eines gemeinsam – sie sind extrem vorhersehbar und folgen gerne den ausgetretenen Genrepfaden. So gibt es in diesem Remake, das jedoch mehr an Der weiße Hai erinnert, nur wenige Überraschungen oder originelle Ideen, dafür aber viel Blut und Gedärm und einige nette Cameos. Die Spezialeffekte sind gut, der Ekelfaktor entsprechend hoch, nur die computeranimierten Fische sehen ziemlich künstlich aus. Für Fans dieser Art von Horrorfilm sicherlich ein Leckerbissen…

  3+

A Single Man

Der Brite George (Colin Firth) ist Professor für englische Sprache an einer Uni in Los Angeles Anfang der Sechziger Jahre. Seit sein Lebensgefährte Jim (Matthew Goode) vor acht Monaten ums Leben kam, leidet er unter Depressionen und zunehmend unter Selbstmordgedanken.

Kaum ein Film des Jahres 2010 kann wohl mit schöneren Bildern aufwarten, jede Einstellung wurde anscheinend akribisch geplant und bis ins letzte Detail durchkomponiert, und dieser Aufwand kann sich wirklich sehen lassen. Auch die schauspielerische Leistung Colin Firths und Julianne Moores, die seine platonische Freundin mimt, ist grandios, ihre Figuren scheinen tatsächlich zu atmen, zu leben. Doch leider muss man sagen, dass Tom Ford unter all der Hochglanzoptik, die an Werbefilme und Musikvideos erinnert, leider nicht allzu viel zu sagen hat. Seine Hauptfigur ist, bei aller Eloquenz und Intelligenz, letztendlich ziemlich selbstmitleidig und feige, und manche Szenen scheinen wie aus einem anderen Drehbuch zu stammen und wirken seltsam aufgesetzt. Außerdem, so war von einem aufgebrachten Kenner des Romans zu erfahren, soll die Adaption mit dem ursprünglichen Werk und seiner Aussage so gut wie nichts mehr zu tun haben. Aber wenigstens bleiben dem Betrachter schöne Bilder und eine wunderbare Musik, die sie untermalt…

  3-

The Messenger - Die letzte Nachricht

Will (Ben Foster) wurde im Irak verwundet und für seine Tapferkeit ausgezeichnet, nun hat er noch drei Monate zu dienen und wird mit einer neuen Aufgabe betreut: Zusammen mit Tony (Woody Harrelson) soll er den Hinterbliebenen gefallener Soldaten die traurige Nachricht vom Verlust ihrer Lieben überbringen. Bei einem dieser Besuche lernt er Olivia (Samantha Morton) kennen – und verliebt sich in sie…

Es ist keine leichte Aufgabe, mit der Will und Tony betraut werden, und die Szenen, in denen sie den verzweifelten Angehörigen gegenübertreten, gehören zu den besten des Films. Es ist erstaunlich, fast erschreckend, wie kalt und emotionslos sie ihre Botschaft überbringen, was jede Situation alptraumhaft und surreal erscheinen lässt. Als Will sich dann ausgerechnet in die Witwe eines Gefallenen verliebt, stürzt ihn das in ein moralisches Dilemma, denn er weiß, dass diese Beziehung unter diesen Umständen keine Zukunft hat. Ben Foster und Samantha Morton spielen das Paar mit ungeheurer Sensibilität, und auch Woody Harrelson agiert wie gewohnt sehr gut (ob er dafür eine Oscarnominierung verdient hat oder nicht sei mal dahingestellt). Leider krankt der Film an einem unausgegorenen Drehbuch, das eine Reihe von Ereignissen hintereinander reiht, ohne sie zu einer Geschichte zusammen zu fügen. Alles bleibt fragmentarisch, fast dokumentarisch (wozu auch die Handkamera perfekt passt), aber dadurch auch nahezu emotionslos. Abgesehen von einer Szene gegen Ende, wenn Will Tony von seinen Erlebnissen im Irak erzählt, plätschert der Film unaufgeregt ohne Höhen und Tiefen vor sich hin. Schade, gerade aus diesem sensiblen Thema hätte man sehr viel machen können.

  4

Terminator - Die Erlösung

Marcus Wright (Sam Worthington) wird hingerichtet und spendet seinen Köper der Wissenschaft. 2018 tobt der Krieg des Computersystems Skynet gegen die Menschen, und John Connor (Christian Bale) ist einer der Anführer des Widerstands. Als Marcus per Zeitreise in der alptraumhaften Welt der Zukunft eintrifft, wird er unvermittelt in die Kämpfe verwickelt – und zum Retter von Kylie Reese (Anton Yelchin), Connors Vater. Hinter dem ist Skynet her, um Connor und den Widerstand zu Fall zu bringen.

In drei Filmen und einer TV-Serie wurde so viel über das Universum John Connors erzählt, dass man kaum noch weiß, was davon noch gültig und was angesichts der vielen Zeitreisen und historischen Manipulationen obsolet geworden ist. Das Setting bleibt also weitgehend unklar, ebenso Connors Rolle im Widerstand, denn der einstige Anführer scheint nun eher Befehlsempfänger zu sein. Dennoch ist Skynet nach wie vor hinter ihm und seinem Erzeuger her. Doch dieser Terminator-Film handelt zu weiten Teilen nicht von Connor und seiner problematischen Beziehung zu seinem Terminator-Beschützer, sondern von Marcus und seiner Reise durch eine brutale Zukunft. Dass ihn ein großes Geheimnis umgibt, ahnt der aufmerksame Zuschauer praktisch schon von Anfang an, und wenn die Macher es gleich offen gelegt und Marcus zur Hauptfigur gemacht hätten, wäre vielleicht noch ein halbwegs guter Film dabei herausgekommen. So war es irgendwie nichts Halbes und nichts Ganzes, ein ziemlich überflüssiger Beitrag zum John-Connor-Universum, aber dafür schön laut und actionreich.

 

21. November 2010

 

  3

Nanny Diaries

Abbie (Scarlett Johansson) weiß nicht, was sie werden will, bekommt aber überraschend das Angebot, für eine reiche New Yorker Familie als Nanny zu arbeiten. Als Ethnologin findet sie die Welt der Reichen faszinierend, lernt aber auch bald die Schattenseiten kennen, denn ihre neue Chefin (Laura Linney) ist zickig, ihr Mann (Paul Giamatti) ein Ekel und ihr Schützling ziemlich verzogen. Aber da ist ja auch noch der nette Nachbar (Chris Evans)…

Nach Der Teufel trägt Prada ein weiterer, heiterer verfilmter Roman, der die High Society, ihren extravaganten Lebensstil und ihre skurrilen Marotten auf die Schippe nimmt. Der Anfang ist einfallsreich gestaltet (Dioramen stellen das Leben in diversen Gesellschaften dar, vom Amazonas bis zur Upper East Side) und enthält auch eine kleine Reminiszenz an Mary Poppins. Die Geschichte ist insgesamt sehr vorhersehbar, aber die guten Darsteller sorgen für angenehme und kurzweilige Unterhaltung.

  3

Prince of Persia - Der Sand der Zeit

Der mutige und loyale Waisenjunge Dastan (Jake Gyllenhaal) wird vom König als Sohn angenommen und wächst im Palast auf. Viele Jahre später zieht er mit seinen Brüdern in den Krieg gegen Alamut. Während der Eroberung der Stadt gelangt Dastan in den Besitz eines geheimnisvollen Dolches, mit dem man die Zeit zurückdrehen kann, und gerät unvermittelt in eine politische Intrige…

Von Bruckheimer kann man ja nicht viel mehr als unterhaltsames Popcornkino erwarten – und in dieser Hinsicht erfüllt der Film sämtliche Erwartungen. Er ist bunt, actiongeladen, bisweilen lustig (die Sticheleien zwischen Dastan und seiner weiblichen Begleitung sind ganz nett, aber Alfred Molina ist eindeutig das Beste am Film) und völlig überzogen. Wenn man bei einigen hanebüchenen Szenen aber beide Augen zudrückt, kommt man voll auf seine Kosten.

  3-

Robin Hood

Der Bogenschütze Robin Longstride (Russel Crowe) kehrt mit König Richard Löwenherz aus dem Heiligen Land zurück. Als der Monarch überraschend stirbt, macht Robin sich mit seinen Freunden aus dem Staub. Unterwegs geraten sie jedoch durch Zufall in die politischen Intrigen um die Nachfolge auf dem englischen Thron.

Ridley Scott wollte einen möglichst authentischen Robin Hood zeigen und gleichzeitig quasi die Vorgeschichte der Legende erzählen. Herausgekommen ist ein leidlich unterhaltsamer Abenteuerfilm über einen Bogenschützen, der vorgibt, ein Ritter zu sein, und sich sowohl gegen einen überheblichen, tyrannischen König als auch französische Invasoren zur Wehr setzen muss. Mit dem Robin Hood, wie man ihn aus etlichen Filmen und Serien kennt, hat das leider nichts mehr zu tun. Scott scheitert am Ende an seinen eigenen Ansprüchen, die Geschichte ist überfrachtet, umständlich erzählt und – was am schlimmsten ist – nicht sonderlich spannend.

  3-

Adéle und das Geheimnis des Pharaos

Adéle ist eine Journalistin, die Bücher über ihre abenteuerlichen Reisen verfasst, auf denen sie es mit Monstern und Mysterien zu tun hat. Ihre jüngste Exkursion führt nach Ägypten, wo sie die Mumie eines Arztes raubt, um sie von einem Professor in Paris zum Leben erwecken zu lassen, denn nur das Wissen der Antike kann ihre kranke Schwester heilen. Doch der Professor hat inzwischen einen Flugsaurier wieder belebt, der die französische Hauptstadt tyrannisiert…

Schon nach den ersten Minuten muss man jeden Anspruch auf Sinn, Logik oder historische Genauigkeit fahren lassen, denn diese wilde Comicverfilmung schlägt immer wieder die tollsten Kapriolen und erzählt gleich ein halbes Dutzend Geschichten auf einmal. Nicht alle davon sind gelungen, einige Episoden nerven, andere dagegen sind einigermaßen witzig (besonders die sprechenden Mumien, wobei es schon nicht mehr ins Gewicht fällt, dass sie perfekt Französisch reden). Je verrückter der Film wird, desto größer der Spaß, vor allem weil hier wirklich alles passieren kann. Leider ist die erste Hälfte weniger turbulent und die schnippische, zickige Heldin nicht wirklich sympathisch.

  4+

Push

Als Kind musste Nick (Chris Evans) mit ansehen, wie sein Vater von der Division getötet wurde. Die Division jagt Menschen mit paranormalen Fähigkeiten, um sie für militärische Experimente zu missbrauchen. Einige Jahre später wird Nick von der Seherin Cassie (Dakota Fanning) aufgesucht, die seine Hilfe braucht, um die Division zu besiegen.

Die Grundidee erinnert zwar an die X-Men-Reihe, Jumper und andere Mutantenfilme, ist aber dennoch fesselnd genug, um einen so lange bei der Stange zu halten, bis die relativ komplexe Backstory etabliert ist. Die Charaktere sind sympathisch, einige Ideen faszinierend, und die Umsetzung ist auch einigermaßen gelungen. Leider haben die Macher die Story so sehr überfrachtet, dass es ihnen nicht gelungen ist, die Geschichte befriedigend zu Ende zu erzählen. So entsteht insgesamt der Eindruck, als würde man den zweiten Teil einer Trilogie anschauen.

  5

Repo Men

In der Zukunft können sämtliche Organe durch künstliche ersetzt werden, doch diese Art von Ersatzteil-Medizin ist extrem teuer und der Vertrag mit dem Anbieter hat einen Haken: Wenn man nicht mehr seine Raten und die exorbitanten Zinsen bezahlen kann, kommen die Repo Men und holen die Organe zurück. Der Ex-Soldat Remy (Jude Law) und sein bester Freund Jake (Forest Whitaker) sind solche Männer, und sie lieben ihren Job. Doch eines Tages erleidet Remy während eines Auftrags einen Unfall und braucht selbst ein neues Herz. Mit einem Mal ist alles anders, er entwickelt Mitleid mit seinen Opfern – und kann deshalb bald seine eigenen Raten nicht mehr bezahlen…

Die Zukunft ist ein düsterer, zynischer Ort, an dem es scheinbar legal ist, säumige Schuldner einfach ins Jenseits zu befördern – denn nichts anderes bedeutet es, wenn die Repo Men kommen, um die Organe zurück zu fordern. Abgesehen davon, dass diese Grundvoraussetzung etwas schwer zu schlucken ist, ist die Idee, den Vollstrecker dasselbe Schicksal wie seine Opfer erleiden zu lassen, recht bestrickend, wenn auch nicht gerade neu. Leider schleppt sich die Geschichte beinahe im Zeitlupentempo dahin, die Inszenierung ist bisweilen schlampig, die Darsteller schaffen es nicht, ihre Charaktere einigermaßen sympathisch wirken zu lassen, einige Wendungen wirken eher bemüht und ein wenig unlogisch, und der Showdown ist in seiner Absurdität geradezu unverschämt. Als Sahnehäubchen gibt es dann noch eine überraschende Wendung, mit der man schon nach der ersten Viertelstunde des Films gerechnet hat.

 

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