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Corner vom August 2011

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September 2011

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4. September 2011

 

4

Cowboys & Aliens

Jake (Daniel Craig) erwacht ohne Erinnerungen daran, wer er ist oder wie er an diesen Ort mitten in der Wüste gelandet ist. Schon bald findet er heraus, dass er gut kämpfen kann - und ein gesuchter Verbrecher ist. Er legt sich mit dem Sohn des Ranchers Dolarhyde (Harrison Ford) an, landet im Kittchen und soll nach Santa Fe überstellt werden. Da greifen plötzlich seltsame Flugobjekte die Kleinstadt im Wilden Westen an…

Der Titel ist Programm, genau wie bei Alien vs. Predator weiß man von Anfang an, was man bekommt, es kann also keiner hinterher sagen: Aliens im Wilden Westen, wie bescheuert ist das denn? Die Idee, zwei völlig verschiedene Genres zu vermischen, ist nicht neu, aber durchaus faszinierend, außerdem gibt es auch Westernmotive im Science Fiction, man denke nur an die Kultserie Firefly, und ist Han Solo nicht auch so etwas wie ein Space-Cowboy? Leider liefern die Macher, die schon in der Serie Lost nicht gerade mit Einfallsreichtum überzeugen konnten, weder eine besonders spannende noch originelle Geschichte ab. Die Aliens sind wie eine Bande böser Buben, deren Motive höchst irdisch erscheinen, da wurden lediglich die Waffen und Fortbewegungsmittel verändert, aber im Kern unterscheiden sie sich nicht von jenen Übeltätern, die in früheren Western Kühe gestohlen oder Züge überfallen haben. Obwohl sie in jeder Hinsicht den Helden weit überlegen sind, schaffen diese es am Ende mühelos, sie zu besiegen. Auch sonst wimmelt es nur so von Ungereimtheiten und logischen Brüchen; am Ende wirft der Film, der noch recht spannend und viel versprechend beginnt, mehr Fragen auf als er beantworten will – vermutlich weil die Autoren selbst keine Antworten gefunden haben.

2+

In America

Johnny (Paddy Considine) und Sarah (Samantha Morton) kommen mit ihren kleinen Töchtern Anfang der 1980er Jahre von Irland nach New York und bleiben dort als illegale Einwanderer. Die Familie hat gerade einen schweren Schicksalsschlag hinnehmen müssen, denn der einzige Sohn starb an einem Hirntumor. Während Sarah schon beinahe darüber hinweg zu sein scheint, lässt Johnny seine Trauer nicht zu, hinzukommen massive Geldprobleme, da der Schauspieler einfach kein Engagement findet…

Zugegeben, das alles klingt nach einem furchtbar traurigen, deprimierenden Film, zumal auch noch ein aidskranker Nachbar (Djimon Hounsou) hinzukommt. Aber Jim Sheridan erzählt die Story so federleicht und verführerisch, dass man wie verzaubert ist und nicht genug bekommen kann von den Charakteren. Ein wunderbarer, trauriger, magischer Film.

3+

Die Vögel

Melanie (Tippi Hedren) gerät in einen Disput mit dem charmanten Anwalt Mitch (Rod Taylor) und findet Gefallen an ihm. Spontan entscheidet sie sich, zu seinem Haus in Bodega Bay, einem verschlafenen Nest an der Westküste, zu fahren und ihn und seine Familie zu besuchen. Seine Mutter (Jessica Tandy) bleibt kühl und distanziert, aber die kleine Schwester schließt Melanie sofort ins Herz, auch weil diese ihr zwei Papageien zum Geschenk gemacht hat. Plötzlich geschehen jedoch unerklärliche Dinge: Die Vögel spielen verrückt und greifen die Menschen an…

Als ich den Film zuletzt sah, war ich noch ein Kind und hab mich wahnsinnig gegruselt, aber auch geärgert, weil die Geschichte keine Auflösung hat. Man erfährt nicht, warum die Vögel mit einem Mal aggressiv werden, es gibt im Vorfeld nur Hinweise auf ungewöhnliches Verhalten und dann einen massiven „Krieg“ gegen die Menschheit. Der Phantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt, und die Andeutungen im Film reichen von einer Seuche bis hin zu „Hexenwerk“, weil die Angriffe scheinbar mit Melanies Anwesenheit zu tun haben. Zu letzterem passen würde auch die ödipale Dreiecksgeschichte zwischen Mitch, seiner Mutter und Melanie. Ökologisch gesehen, könnte man den Film auch dahin interpretieren, dass die Natur sich gegen den Menschen wehrt, ein Thema, das u. a. auch in The Happening von 2008 aufgegriffen wurde. Aber das alles ist Spekulation, und gerade weil die Ursachen unerklärlich sind und geheimnisvoll bleiben, ist die Geschichte besonders reizvoll. Natürlich merkt man dem Film seine bald 50 Jahre an, er ist langsam und umständlich erzählt, die Spezialeffekte – insbesondere der Himbeersaft, den man als Blut verwendet hat – wirken unfreiwillig komisch, aber Hitchcock hat mit diesem Film einen Genreklassiker geschaffen, der auch heute noch fasziniert.

3-

The Mechanic

Arthur (Jason Strathan) ist ein Auftragsmörder, einer der besten seiner Branche, der auch den schwierigsten Fall zur Zufriedenheit des Kunden löst und einen Mord wie einen Unfall aussehen lassen kann. Eines Tages soll er seinen Mentor Harry (Donald Sutherland) töten, der die „Firma“ verraten hat…

Auftragsmörder sind beliebte Charaktere, da sie oft cool in Szene gesetzt werden, ihnen alles scheinbar mühelos gelingt, sie so rücksichts- und gewissenlos agieren wie wir es uns in unseren heimlichsten Träumen manchmal wünschen. Zudem beseitigen sie, wie in diesem Fall, böse Menschen wie Drogenbosse und Mörder. Arthurs Konflikt ist ein sehr schwerer, hier kollidieren Pflicht, Loyalität und Berufsethos, aber da Jason Strathan die Hauptrolle inne hat, besteht nicht die Gefahr, dass wir nun ein existentielles Kammerspiel oder hohe Schauspielkunst zu sehen bekommen. Mit Harrys Sohn Steve bekommt Arthur dann noch einen Azubi an die Hand, der die hohe Kunst des Tötens erlernen soll. Leon der Profi lässt grüßen. Nach einer zähen, wenig einfallsreichen ersten Hälfte zieht die Spannung immerhin langsam an und mündet im Showdown in einem routinierten, aber effektiv in Szene gesetzten Rache-Actioner, wie man sie in letzter Zeit schon häufig gesehen hat. Kein großer Wurf, aber solides Action-Kino für zwischendurch.

4

Kampf der Titanen

Die Götter tyrannisieren die Menschen, und als diese endlich gegen sie aufbegehren, straft Hades sie, indem er damit droht, seinen gigantischen Kraken loszulassen, wenn ihm nicht die Prinzessin geopfert wird. Die letzte Hoffnung ruht nun auf Perseus, Sohn des Zeus…

Das Remake des Fantasy-Klassikers aus dem Jahr 1981 besticht vor allem durch seine Schauwerte: Die gruseligen Monster, glitzernden Götter und prächtigen Städte sehen wesentlich besser aus als vor dreißig Jahren. An der müden Dramaturgie hat sich leider nicht viel geändert, es werden weiterhin antike Mythen durcheinander gemixt, dass einem schwindelig werden könnte, die Charaktere bleiben blass und wenig sympathisch, die Kämpfe hätten etwas dramatischer inszeniert werden können, und statt einer albernen Eule gibt es nun behämmerte Holzkohlemännchen. Kann man sich anschauen, muss man aber nicht.

 

11. September 2011

 

3

Trick ’R Teat – Süßes, sonst gibt’s Saures

An Halloween kehren die Geister der Toten zurück, treiben Vampire und Werwölfe, böse Geister und Serienmörder in einer Kleinstadt in Ohio ihr Unwesen: Vier, zum Teil ineinander verzahnte Episoden sorgen für Grusel und Nervenkitzel…

Natürlich passiert so etwas nur im Mittleren Westen, wo Amerika am amerikanischsten ist und Klischees so unausrottbar wie Löwenzahn sind. Der Film fängt unheimlich und (nicht zu) blutig an, springt dann zur nächsten Episode, erzählt alles nur kurz an und kommt dann schnell zu einem mal mehr, mal weniger überraschenden Ende. Der Humorfaktor hätte höher ausfallen können, überzeugt aber mit bösem Witz, die Darstellerriege (Anna Paquin, Brian Cox und jede Menge bekannter Seriengesichter) ist überzeugend und hat Spaß an der Sache, und das Ganze wurde von Bryan Singer produziert. Nichts Neues unter der Sonne, äh… dem Mond, aber insgesamt sehr launig. Solides Entertainment für einen Herbstabend.

3

Dead Snow

Eine Gruppe junger Leute macht Urlaub in einer abgelegenen Skihütte in den Bergen Norwegens. In der Nacht erhalten sie Besuch von einem Einheimischen, der selbst auf einem Wochenendtrip ist und ihnen von einer Division Nazis erzählt, die gegen Ende des Zweiten Weltkriegs die Bevölkerung terrorisiert hat. Schon bald stellt sich heraus, dass die Nazis noch immer hier sind – als hungrige Zombies…

Der Aufhänger der Geschichte ist wie der nahezu aller Horrorfilme – irgendwie scheint eine Begegnung mit Untoten oder menschenfressenden Irren immer nur im Urlaub zu passieren. Als Regisseur dieser trashigen Geschichte leistet Tommy Wirkola immerhin ganze Arbeit: Der Film ist toll bebildert, flott inszeniert und geschickt montiert, wartet immer wieder mit gekonnten Schockmomenten auf und – leider – auch mit reichlich Blut und Gedärm. Als Co-Autor hätte Wirkola sich jedoch mehr Mühe geben können, denn die Story spult sich genau so ab, wie man es erwartet und schon zigfach gesehen hat. Immerhin darf er nun als nächstes eine Hollywoodproduktion inszenieren: Hänsel und Gretel als Hexenjäger. Man darf gespannt sein…

3

Nowhere Boy

John Lennon (Aaron Johnson) kam mit fünf Jahren zu seiner strengen Tante Mimi (Kristin Scott Thomas) und wuchs bei ihr auf. Nachdem sein Onkel, zu dem er ein inniges Verhältnis hat, gestorben ist, werden die Probleme mit Mimi immer größer. Da tritt seine Mutter wieder in sein Leben: die temperamentvolle und musikalische Julia (Anne-Marie Duff).

Wäre es nicht der spätere Beatle John Lennon, wäre die Geschichte eines Heranwachsenden, der zwischen zwei völlig unterschiedlichen Mutterfiguren steht und sich weder von der einen noch der anderen wirklich geliebt und angenommen fühlt, nicht weiter bemerkenswert: gut gespielt, ein wenig zu brav inszeniert – und leider völlig ohne Beatles-Musik. John gründet zwar eine Band, man erlebt, wie Paul McCartney dazu stößt (später auch George Harrison), wie es die ersten Rivalitäten zwischen ihnen gibt, aber die Story konzentriert sich mehr auf die persönliche Geschichte, die kaum jemand kennt und die ein überraschend tragisches Ende findet.

4+

72 Stunden – The Next Three Days

John und Lara (Russell Crowe und Elizabeth Banks) sind ein ganz normales Paar, das mit seinem kleinen Sohn in einem Vorort Pittsburghs lebt. Doch eines Tages wird Laras Chefin ermordet, und weil sie einen Streit mit der Toten hatte, erhebt man Anklage gegen Lara. Drei Jahre später sitzt sie als verurteilte Mörderin ohne Möglichkeit auf Revision im Gefängnis, und John beschließt, sie da herauszuholen, koste es, was es wolle.

Der Film von Paul Haggis basiert auf einem französischen Thriller und erzählt im Grunde die simple Geschichte eines Gefängnisausbruchs. Ausführlich werden die minutiösen Vorbereitungen Johns geschildert, seine verzweifelten Versuche, an Geld zu kommen, seine mühsame Recherche. Dabei bleiben nicht nur die Figuren und ihre Beziehungen zueinander auf der Strecke, sondern auch die Frage nach der Schuld oder Unschuld Laras. In zwei Versionen wird der Ablauf der Ereignisse am Mordabend kurz geschildert, aber erst gegen Ende kann sich der Zuschauer sicher sein, ob sie wirklich schuldig ist oder nicht. So bleibt nur Johns unerschütterlicher Glaube an die Unschuld seiner Frau, aber gerade John kommt man im Verlauf der Handlung nicht wirklich nahe. Die Figuren bleiben insgesamt sehr blass, die Inszenierung ist schleppend und konzentriert sich auf Dinge, die nicht wesentlich für die Handlung sind. Wenn die Action einsetzt, ist der überlange Film bereits zu zwei Dritteln vorbei. Der Rest ist immerhin leidlich spannend, aber da ist es eigentlich schon zu spät.

4

Date Night - Gangster für eine Nacht

Phil (Steve Carell) und Claire Foster (Tina Fey) sind ein ganz normales Ehepaar aus New Jersey mit zwei Kindern und einem Haus in der Vorstadt, ein wenig langweilig und festgefahren in ihrer häuslichen Routine. Eines Tages beschließen sie, sich etwas Besonderes zu gönnen, indem sie nach New York fahren und in einem Edelrestaurant essen wollen. Da sie keine Reservierung haben, stehlen sie die eines Ehepaares, das nicht aufgetaucht ist – und erleben das Abenteuer ihres Lebens, denn jenes Paar hat gefährliche Feinde…

Eine sehr schöne Grundidee, sympathische Charaktere und ein klassischer Fish-out-of-water-Plot mit einem MacGuffin, hinter dem die Helden, aber auch die Schurken her sind. Im Grunde kann bei einer solchen Konstellation nicht viel schief gehen, wenn, ja, wenn der Autor noch ein paar andere, lustige Idee parat hat, um die Handlung spannend und humorvoll zu gestalten. Daran mangelt es dem Film jedoch, ein paar Gags sind ganz gut gelungen, der Großteil aber leider nicht, Steve Carell nervt mit seinen üblichen Mätzchen, und Tina Fey spielt fast die gleiche Rolle wie in 30 Rock. Ein Fast-Food-Film, schnell konsumiert, schnell wieder vergessen.

 

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